Podcasts sind günstig, schnell zu produzieren und über das Internet einfach zu verbreiten. Aber was genau passiert, bis ein Podcast tatsächlich veröffentlicht wird? Die Podcast-Entstehung erklären wir Ihnen gerne Schritt für Schritt:
1. Ein Thema und einen Anlass finden
Zunächst muss es einen aktuellen Anlass oder ein passendes Thema für einen Podcast geben. Denn dieser lebt von dem Mehrwert, den er den Hörern gibt. Das heißt, dass im Rahmen der Unternehmenskommunikation nicht einfach nur Werbebotschaften vermittelt werden dürfen. Sondern es sollte eine Geschichte erzählt, etwas Neues entdeckt oder erweitertes Wissen für die Hörer entstehen. Ist ein sinnvolles Thema gefunden worden, folgt der nächste Schritt:
2. Recherche des Themas
Um professionell zu arbeiten, muss sich der Podcast-Macher mit dem Thema auskennen. Nur so kann er/sie in einer Interviewsituation die richtigen Fragen und Nachfragen stellen und die passenden Antworten erhalten. Hier geht es wieder um den Mehrwert für den Hörer. Denn dieser kann bereits Grundwissen in dem Thema haben, möchte aber tiefergehende Expertenmeinungen hören. Das geht nur mit einer professionellen Vorbereitung und Recherche. Hier wird auch eine erste grobe Skizze des Podcast-Aufbaus gemacht. Apropos Interview: Podcasts können zwar auch aus einem „Alleinunterhalter“ bestehen, allerdings gibt es oft Interview- oder Gesprächspartner. Das führt zu dem nächsten Punkt:
3. Die Auswahl des passenden Gesprächspartners
Wahrscheinlich kann jeder zu einem Thema wenigstens etwas sagen. Aber wollen Sie das tatsächlich in einem Podcast hören? Wohl eher nicht. Deshalb muss der Podcast-Macher den richtigen Interview-/Gesprächspartner auswählen. Idealerweise ist das jemand, der zu dem ausgewählten Thema eine fundierte Meinung hat. Dies ist beispielsweise gegeben, wenn eine Person unmittelbar betroffen oder ein Experte ist. So kann ein Mitarbeiter, der vor Ort an einer Unternehmensveranstaltung teilnimmt, ebenso der passende Gesprächspartner über das Event sein, wie der Finanz- und Controlling-Chef bezüglich des Themas Finanzen.
Sprecher, Schnittpult, Aufnahmegeräte – das sind die Grundlagen für einen professionell produzierten Podcast. Foto: Adobe Stock
4. Ein Vorgespräch führen
Ist der richtige Gesprächspartner gefunden, wird üblicherweise ein Vorgespräch geführt. In diesem werden Fragen beantwortet, wie: Was ist das Thema? Welche Fragen werden gestellt? Wie lang wird das Interview dauern? Sind diese Sachverhalte geklärt, kann direkt im Anschluss der nächste Schritt erfolgen:
5. Den O-Ton aufnehmen
Nun kommt der praktische Teil der Podcast-Entstehung. Das Interview beziehungsweise Gespräch wird geführt. Je nachdem wird dieses in einem „Take“ aufgenommen und ist erfolgreich. Manchmal möchte der Interviewpartner Teile des Gespräches auch wiederholen. Wichtig ist bei der Aufnahme, dass die Involvierten gut vorbereitet sind und klar und deutlich sprechen. Der Podcast lebt aber nicht nur von einer angenehmen Sprechweise, sondern auch von seiner Authentizität. Deshalb sollte er nicht geskriptet sein.
6. Die Moderation schreiben und aufnehmen
Zu den meisten Podcasts gehören nicht nur O-Töne, sondern auch An- und Abmoderationen. Ist der Podcast wie eine kurze Hörfunksendung aufgebaut, also mit verschiedenen Interview- und O-Tönen, dann sind Zwischenmoderationen nötig. Damit der Moderator seine Arbeit überhaupt machen kann, wird ein Skript (hier also schon) benötigt, an dem sich der Sprecher orientiert. So können gute Übergänge zwischen den O-Tönen gemacht werden, außerdem erkennt der Hörer die gleichbleibende Moderatorenstimme zwischen wechselnden Inhalten wieder und kann sich an ihr orientieren.
7. Der Schnitt – Moderation und O-Töne zusammenführen
Wenn alle Aufnahmen im Kasten sind, wird geschnitten. Der Podcast-Aufbau sollte vorher ausgearbeitet werden, damit die Sequenzen bereinigt (also „ähms“ und „öhms“ entfernt) und an die passenden Stellen gesetzt werden können. Der Schnitt kann viel Bastelei sein, vor allem, wenn beispielsweise O-Ton-Kollagen oder Stimmungsbilder eingebaut werden sollen. Sobald der Podcast (fast) fertig ist, wird er weitergegeben:
8. Mit den Verantwortlichen abstimmen
Die Abstimmung findet mit den Verantwortlichen statt, die sich den fertig geschnittenen Podcast anhören. Gibt es Änderungswünsche werden diese zeitnah umgesetzt, damit die finale Freigabe gegeben wird. Nach dieser, erfolgt der letzte Schritt der Podcast-Entstehung:
9. Veröffentlichung und Verbreitung des fertigen Podcasts
Der finale Podcast kann nun veröffentlicht werden. Je nach Thema richtet er sich an eine spezifische Zielgruppe. So werden interne Podcasts beispielsweise im Intranet eines Unternehmens veröffentlicht, externe auf Plattformen wie Soundcloud, iTunes Musik und ähnlichem. So haben die Hörer immer Zugriff auf den Podcast und können ihn auch mobil abrufen.