Keine Konkurrenz, sondern eine wichtige Ergänzung im Medienmix
Die Inhalte im Internet haben sich rasant verändert: Statt Text-Bleiwüsten, erwarten die Nutzer heute Videos, Podcasts und Grafiken. Doch werden damit klassische Formate, wie Texte und Fotos verdrängt? Nein, meint der Online- und Social-Media-Redakteur Carsten Christian in einem Artikel für medienrot.de, die verschiedenen Angebote ergänzen sich. Medienmix lautet das Schlagwort.
Video und Audio boomen, sowohl im Marketing als auch im privaten Umfeld. Jeden Tag werden auf YouTube pro Minute 300 Stunden Videomaterial hochgeladen. Kunden schauen sich viermal lieber ein Video desselben Produkts an, als einen entsprechenden Text zu lesen. Auch Audioformate gewinnen an Bedeutung: Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie verfolgen 46 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal wöchentlich Hörstücke im Netz – ein Anstieg zum Vorjahr von rund 13 Prozent. Doch auch Audio und Video funktionieren nicht ohne Text und Bilder, denn die meisten Nutzer schauen auf Bildschirme – sei es am PC, auf dem Smartphone oder dem Tablet. „Dafür braucht es traditionelle Navigationselemente: Menüpunkte, Schlagworte, Fotos und Grafiken“, so Carsten Christian. Videos oder Podcasts allein, seien für den User weder verständlich noch hilfreich.
Der Autor sieht den Erfolg einzelner Plattformen wie YouTube und Soundcloud nicht als Beweis für eine Verdrängung bisher beliebter Formate im Internet. „Von der Kurzbeschreibung über aussagekräftige Titel bis hin zu Kommentaren ist Text überall rund um Video und Audio sinnvoll.“ Das gilt auch für Vorschau-Bilder, denn sie helfen, genau wie Texte, bei der Entscheidung, den Podcast beziehungsweise das Video anzuklicken.
Auf die richtige Mischung kommt es an
Video- und Audioformate ergänzen also das Content-Angebot, ohne das nach wie vor relevante Gespann Texte und Grafiken zu ersetzen. Der Medienmix aus Texten, Bildern, Videos und Audioangeboten sorgt für Abwechslung im Netz. Es kommt auf die richtige Mischung an: Nur Text zu lesen, langweilt die User. Für die Zusammenstellung des Medienmixes ist aber laut Christian eine genaue Kenntnis der Zielgruppe wichtig: „Die Content-Produktion muss sich an den Usern ausrichten und nicht danach, was dem Chef gefällt.“ Die beliebtesten Videoformate waren in 2017 Erklärfilme, Produktdemos, How-tos und Testimonials. Kunden legen Wert auf Verständlichkeit, ansprechende Präsentationen von Produkten und authentische Meinungen. All das muss bei der Zusammenstellung des Medienmixes berücksichtigt werden, sonst schrammen Inhalte einfach an den Nutzern vorbei.
Das Fazit von Carsten Christian: „Audio- und Videoangebote werden Artikel, Social-Media-Teaser, Illustrationen, Fotos, Infografiken und so weiter nicht verdrängen. Sie sind ein wichtiger Teil der digitalen Transformation […]. Texter und Grafiker sollten die Evolution von Video und Audio demnach nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen.“
Der Medienmix aus Texten, Bildern, Videos und Audioangeboten sorgt für Abwechslung im Netz. Foto: Pixabay
Auf die Dosis und auf die Mischung kommt es an.